Hallo Modellbaugemeinde!
Ich habe mal in den Tiefen meiner Status-6-Vitrine gekramt und ein weiteres Frühwerk meines Schaffens zu Tage gefördert.
Das Modell muss um 1996 entstanden sein. Ich habe in Jena studiert und eben auf dem Vorbild dieses RTWs meine Karriere in der Notfallmedizin im Rahmen eines Praktikums begonnen. Das Vorbild war damals nur noch als Reservefahrzeug gedacht und galt als - nennen wir es mal - eigenwillig. Es konnte wohl schon mal vorkommen, dass sich der Oldie während einer Alarmfahrt auch mal mitten auf einer Kreuzung eine Pause gönnte...
Wie unschwer zu erkennen, lieferte Schuco das Grundmodell für den Umbau. Die Räder enstanden im Eigenbau aus Alurundmaterial und festem Moosgummi, die Radkappen wurden vom Schucomodell übernommen. Damals gab´s da für mich keine bessere Möglichkeiten. Auch die Hinterachse wurde auf Basis eines Getriebebaukastens in Eigenregie erstellt.
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Ein Problem, welches mich damals lange Zeit beschäfftigt hat waren die Scheinwerfergläser. Ich hatte damals schon Modelle gesehen, denen man Scheinwerfergläser vom Tamiya Mercedes SK transplantiert hatte, aber das wirkte irgendwie auch nur improvisiert.
Letztendlich hab ich es dann so gemacht: Die Plastikattrappen des Schucomodells wurde rückseitig ganz plan geschliffen und auf ein Brett geklebt. Dann wurde etwas Trennmittel aufgetragen und dann weiche Knetmasse aufgetragen. Abb in den kühlschrank, die gehärte Knetmasse abgenommen und die so gewonnen Negativform mit klaren Epoxyharz aufgefüllt. Aushärten lassen. Fertig. Ich habe nur 3 Versuche gebraucht, dann hatte ich für wenig Geld ein paar brauchbare, feindetailierte Scheinwerfergläser. Der Rahmen wurde noch farblich abgesetzt. Heute kann man sicherlich auch Silikon Formen herstellen und dann ein kleine Serie herstellen. Abformsilikon war damals aber nur in großen Gebinden erhältlich und sündhaft teuer.
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Für die Heckleuchten habe jeweil sechs 5mm LEDs soange in Form geschliffen, bis sie in den winzigen Rahmen der Schucorücklichter passten. Heute gibt´s dafür SMD-LEDs.
Wie damals üblich, füllt die Elektronik das ganze Heck aus. Mal sehen, ob ich den kleinen Benz irgendwann mal aus seinem Dornröschenschlaf wecken werde.
Liebe Grüße
Ingo